Im nahezu voll besetzten Kulturzentrum Meinersen gab es für SchülerInnen, Eltern und Lehrende Gelegenheit, sich über die Auswirkungen eines übermäßigen Smartphone-Konsums zu informieren. Der Hirnforscher von der TU Braunschweig beleuchtete intensiv das Thema Reizüberflutung, eine der problematischen Auswirkungen einer exzessiven digitalen Mediennutzung. Faktenkundig und humorvoll-ironisch wurde aufgezeigt, warum Multitasking eine Illusion sei, da das Smartphone doch schon nachweisbar ablenke, wenn es sich nur sichtbar im gleichen Raum befinde. Die Konzentration auf parallele Arbeiten lässt spürbar nach, da man ständig Sorge habe, etwas zu verpassen. Korte machte aber auch sehr deutlich, dass es nicht die Medien schlechthin seien, die kritisch gesehen werden müssten, sondern die Art und Weise des Umgangs damit. Dennoch sprach sich der Wissenschaftler gegen eine Nutzung von Tablets im Unterricht bis zur Jahrgangsstufe 6, eventuell sogar 7 aus.
Benötigen wir kein Fachwissen mehr? Können wir nicht alles googeln? Auch hier zeigte der Neurowissenschaftler, dass das menschliche Gehirn keine reine Festplatte habe, sondern durch Vorwissen beeinflusst werde und sich ständig verändere. Je mehr wir wissen, desto differenzierter können wir die Welt wahrnehmen. Negative Folgen der permanenten Reizüberflutung seien gesundheitliche Probleme wie Depressionen, Einsamkeit, abnehmendes Empathievermögen oder Bewegungsmangel.
Den Abschluss bildete ein rasanter Actionfilm, der dem Framing huldigt, was besonders den zahlreich anwesenden Lehrenden aus der Seele gesprochen haben dürfte.
Es gab starken Applaus und Dank an den Förderverein und die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, die den Vortrag unterstützt hatten.
Zumindest am gleichen Abend blieben die Smartphones wohl bei vielen unbenutzt.