In der letzten Woche vor den Osterferien hatten wir Gelegenheit, unsere polnische Partnerschule zu besuchen. Für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus dem 11. Jahrgang war es der Gegenbesuch in diesem Schuljahr. Kennengelernt haben wir uns in Meinersen im vergangenen September.
Dies sind unsere Erlebnisse und Eindrücke:
Sonntag, 10.3.:
Nach einer ruhigen und staufreien Fahrt kamen wir am frühen Sonntagabend in Poznań an und wurden mit großem „Hallo“ in Empfang genommen. Beiderseits war die Wiedersehensfreude zu spüren. Den Abend verbrachten wir in unseren Gastfamilien und ließen uns verwöhnen.
Montag, 11.03.:
Nach der ersten Nacht in den Gastfamilien trafen wir uns alle wieder in der Schule EKOS in Swarzędz und bekamen die Möglichkeit, den Schulalltag in Polen kennenzulernen. Zudem wurden zwei Stunden Polnischunterricht von den polnischen Schülern für uns gestaltet. Wir stellten fest, dass der Unterricht in Polen sich nicht großartig von unserem unterscheidet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Schule machten wir einen Spaziergang und die polnischen Schüler zeigten uns die Stadt Swarzędz. Wir ließen den Tag gemeinsam in einem Café ausklingen, bevor wir dann alle zurück nach Hause in unsere Gastfamilien gegangen sind.
Dienstag, 12.03.:
Am Dienstag haben wir die naheliegende Stadt Posen (pol. Poznań) besucht.
Als Erstes besichtigten wir das Kaiserschloss Posens. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Auftrag des deutschen Kaisers Wilhelm II. gebaut. Nach dem 1. Weltkrieg musste Deutschland Posen an Polen abtreten, das Schloss diente nun dem Präsidenten von Polen als Residenz.
Während des 2. Weltkriegs, als Polen von den Deutschen besetzt war, sollte das Schloss als Sitz für Adolf Hitler dienen. Dafür wurde das Schloss umgebaut. Somit bestanden hölzerne Elemente des Schlosses aus Eiche, welche Kraft und Stärke demonstrieren sollten. Zudem war für Hitlers privates Leben ein ganzer Flügel des Schlosses vorgesehen. Jener besuchte das Schloss, welches rund 500 Zimmer besitzt, jedoch nie.
Insgesamt war das Kaiserschloss also aufgrund seiner Größe und der schönen Elemente im Inneren sehr faszinierend.
Im Anschluss daran gingen wir zur Shopping Mall Posens, einer der größten in ganz Polen.
Dort konnte man nationales Essen aus Polen und Fast Food kaufen, sowie Kleidung, Schuhe und alles, was man auch aus deutschen Shopping Malls kennt.
Zusätzlich dazu beinhaltet die Mall eine Station für Bus-, Bahn- und Zugverkehr.
Man konnte hier also auch ganz gut den Tag verbringen.
Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Swarzędz, um dort in der Schule an verschiedenen Themen zu arbeiten. Dabei verglichen wir u.a. Sitten, das Essen und das Schulsystem Polens mit dem deutschen und hielten darüber Präsentationen.
Den Tag beendeten wir mit einer Party bei einer polnischen Austauschschülerin.
Insgesamt war es also ein sehr schöner Tag in Polen.
Mittwoch, 13.03.:
Heute waren wir in Breslau. Auf polnisch heißt diese Stadt Wrocław.
An diesem Tag sind wir aus den verschieden Wohnorten unserer Austauschpartner mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt gefahren.
Gleich am Anfang fielen uns die aufwändig verzierten Altbauten auf, die der Stadt das Flair einer Puppenkiste verliehen.
Nach einer gefühlten Weltreise in den Breslauer Zoo sahen wir uns das Ozeanarium an und wurden von Tieren mit den verschiedensten Farben und Formen beeindruckt.
Während des nächsten Tagesordnungspunktes konnten wir unsere Freizeit mit einer kleinen Aufgabe verbinden.
Wir erkundeten die Breslauer Altstadt, gingen auf Nahrungssuche und machten mit unseren Austauschpartnern Fotos mit einigen der berühmten Breslauer Zwerge.
Die mehr als 800 Zwerge sind in ganz Breslau verteilt und stellen jeder eine andere Alltagssituation dar.
Am Nachmittag waren wir in einer Art Museum, das in einem ehemaligen Bunker eröffnet wurde.
Dort waren Requisiten und originale Kostüme von bekannten Filmen wie zum Beispiel Harry Potter, X-Men, Star Wars und Top Gun ausgestellt.
Außerdem waren Kriegssituationen mit lebensechten Puppen dargestellt. #jumpscare
Viel zu schnell war auch dieser Tag vorbei und es ging mit den Straßenbahnen, die vermutlich noch aus der Nachkriegszeit stammten, zu Fuß und mit dem Zug zurück nach Hause.
Donnerstag, 14.03.:
Am Donnerstag sind wir wieder nach Posen gefahren. Vor Ort besuchten wir das Museum „Brama Poznania“. Thema des Museums ist es, die Geschichte Posens, v.a. anhand der Dominsel (der älteste Stadtteil) abzubilden. Das Museum überraschte uns positiv, da man durch die interaktive Gestaltung selbstständig durch die drei Etagen gehen und seinen eigenen Interessen folgen konnte.
Anschließend gingen wir durch die Altstadt und waren von ihrer Schönheit und Originalität beeindruckt und fasziniert. In der Altstadt waren wir in einer Bäckerei, die die weltbekannten Martinshörnchen hergestellt. Diese werden traditionell zum 11.11. gebacken. Aber auch wir durften heute schon selbst bei der Herstellung mit anpacken. Zur Belohnung durften wir alle ein Martinshörnchen probieren, diese waren sehr lecker.
Anschließend haben wir die Kirche des heiligen Stanislaus besucht, diese hat uns wirklich überwältigt, da die Kirche mit Malereien so außergewöhnlich gestaltet wurde.
Die alte Brauerei in Posen wurde zu einem Einkaufszentrum umgebaut. Nach einer Stärkung sind wie dort shoppen gewesen.
Der letzte Programmpunkt des Tages war Bowling, bei dem wir die Woche mit unseren Austauschpartnern ausklingen lassen haben.
Und am Freitag hieß es schon wieder Abschiednehmen. Viel zu schnell gingen schöne und intensive Tage vorüber. Einige Verabredungen für ein Wiedersehen im Sommer wurden bereits getroffen. Bis bald und danke für die schöne Zeit!